Kulturstaatsministerin verleiht zum dritten Mal Deutschen Verlagspreis - Grütters: „Mut zum unternehmerischen Risiko gerade in der Krise“
Die Verlage KORBINIAN, Klett Kinderbuch und Hartmann Books sind die Spitzenpreisträger des Deutschen Verlagspreises 2021.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat heute in den Münchner Kammerspielen 66 unabhängige Verlage mit dem Deutschen Verlagspreis 2021 ausgezeichnet. Die drei mit je 60.000 Euro dotierten Spitzenpreise gingen an den Korbinian Verlag aus Berlin, den Leipziger Verlag Klett Kinderbuch und Hartmann Books aus Stuttgart. Weitere 60 Verlage erhielten in der zweiten Preiskategorie ein Gütesiegel verbunden mit einer Prämie von 24.000 Euro. Ein undotiertes Gütesiegel gab es jeweils für drei Verlage mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von über drei Millionen Euro. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro ausgereicht.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien: „Mit ihrem feinen Gespür für außergewöhnliche Lesestoffe haben die ausgezeichneten Verlegerinnen und Verleger gerade in dieser Zeit der Krise einmal mehr Mut zum unternehmerischen Risiko bewiesen. Als Wegbereiter für Bücher auch abseits des publizistischen Mainstreams fördern sie damit maßgeblich den kulturellen Reichtum unseres Landes. Umso mehr verdienen sie unsere Anerkennung, die wir mit der Verleihung des dritten Deutschen Verlagspreises auch in diesem Jahr zum Ausdruck bringen – insbesondere mit der um 4.000 Euro auf 24.000 Euro erhöhten Prämie für die dotierten Gütesiegel.“
Die Preisträger wurden von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz der Germanistin und Literaturkritikerin Insa Wilke aus 366 Bewerbern ausgewählt. Entscheidende Kriterien waren – neben einem überzeugenden Verlagsprogramm – das kulturelle Engagement der Bewerberinnen und Bewerber, die Umsetzung innovativer Projekte oder eine außerordentlich hohe Qualität der verlegerischen Arbeit.
Die Jury begründete die Spitzenpreise wie folgt:
„Die Erfolgsgeschichte des jungen Korbinian Verlags beruht auf Gespür und Glück, vor allem aber auf unkonventionellen Ideen und einer programmatischen Schärfe. Gegen die Konventionen des Betriebs setzt der Verlag konsequent Engagement, Leidenschaft und einen kollaborativen Ansatz. Gerade in Zeiten, in denen in vielen gesellschaftlichen Bereichen demokratische Kultur als die vorauseilende Erfüllung von Bedürfnissen verstanden wird, bedarf es eines solchen, davon unabhängigen verlegerischen Selbstverständnisses.“
„Der Leipziger Verlag Klett Kinderbuch nimmt Kinder ernst und hinterfragt für sie – notfalls auch an den Vorstellungen der Eltern vorbei – Rollenbilder und Klischees. Der Alltag von Kindern ist Bezugspunkt des Verlagsprogramms, kindliche Phantasie sichtlich Inspiration für lebensnahe, wilde, mutige und experimentierfreudige Illustrationen und Geschichten. Dabei gerät den Autorinnen und Autoren sowie Illustratorinnen und Illustratoren nie aus dem Blick, auf Ängste, Fragen und Verunsicherung ebenfalls mit Inspiration zu reagieren und dafür auch politisch strittigen Themen nicht aus dem Weg zu gehen. Der Idealfall jeglicher Kommunikation: sich gegenseitig den Horizont zu weiten.“
„Hartmann Books verlegt Kunst- und Fotobücher mit ästhetischem und politischem Anspruch, die sowohl durch ihre originelle Konzeption als auch durch ihre individuelle Gestaltung und die hohe handwerkliche Qualität bestechen. Bereits in den ersten fünf Jahren seit seiner Gründung hat dieser Stuttgarter Verlag ein beeindruckendes Spektrum an Themen und Formen hervorgebracht, vom Dokumentarischen zur freien Kunst, von der Auseinandersetzung mit historischen Gegebenheiten zu zeitgenössischen Experimenten.“
Der Deutsche Verlagspreis wird seit 2019 einmal jährlich von der Bundesregierung verliehen. Initiiert wurde er von Kulturstaatsministerin Grütters, um die Verdienste der Verlegerinnen und Verleger um die literarische Vielfalt in Deutschland noch sichtbarer zu machen.
Partner des Deutschen Verlagspreises sind die Kurt-Wolff-Stiftung und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
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